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Anschlussschema und Nennleistung der Wallbox

Mash79 edited this page Apr 28, 2021 · 1 revision

In diesem Abschnitt soll die Verkabelung der openWB kurz vorgestellt werden.

Vorweg sei darauf hingewiesen: Arbeiten an 230/400V müssen vom Fachbetrieb durchgeführt werden!

Ausgehend vom Ortsnetz findet sich im Haus zuerst der Hausanschlusskasten mit den Hauptsicherungen. Darauf folgen der selektive Hauptleitungsschutzschalter und der Elektrizitätszähler. Hinter dem Zähler kann ein EVU-Kit zwischengeschaltet werden, um die Einspeise- bzw. Bezugsleistung zu messen. Ein solcher Stromsensor ist häufig Bestandteil der Photovoltaik-Anlage, kann ansonsten jedoch auch in Form des openWB EVU-Kits nachgerüstet werden. In der Unterverteilung wird die openWB nun mit einem Leitungsschutzschalter abgesichert. Die 11 kW Variante wird mit 3x 16A abgesichert, die 22 kW Variante mit 3x 32A. Die openWB kann so bestellt werden, dass ein Fehlerstrom-Schutzschalter (FI Typ B) bereits in der openWB verbaut ist. Das fünfadrige Kabel zur Wallbox wird entsprechend der Verlegeart, der Wallboxleistung und der Kabellänge (Unterverteilung bis Wallbox) gewählt, z.B. als 5x 6mm². Zuletzt wird die openWB mittels eines Netzwerkkabels ins Hausnetzwerk eingebunden. Eine Verkabelung ist aus Gründen der Verbindungsstabilität der drahtlosen Einbindung per WLAN vorzuziehen.

Nennleistung der Wallbox und Maximalleistung des Hausanschlusses

Viele Interessenten der E-Mobilität werden sich vor der Anschaffung einer Wallbox ausgiebig mit der Thematik der Wallbox-Leistung auseinandersetzen. Sollen es 11 kW sein oder doch direkt 22 kW, falls ich das E-Auto mal möglichst schnell laden möchte? Neben dem Aspekt der Netzverträglichkeit sei in diesem Abschnitt ausdrücklich auf die begrenzte elektrische Leistung bzw. begrenzte elektrische Stromstärken des Hausanschlusses hingewiesen.

Gemäß der VDE-AR-N4100:2019-04 (einen kurzen Überblick gibt der Hager Tipp #44) werden Anlagen mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge für Dauerbetriebsströme ausgelegt. Liegt eine Zählerplatz-Verdrahtung mit 10mm² Kabelquerschnitt vor, so beträgt der maximale Dauerbetriebsstrom dieses Zählerplatzes 32A und ein 35A SLS wird verbaut (Fall 1). Im Fall einer Zählerplatz-Verdrahtung mit 16mm² Kabelquerschnitt beträgt der maximale Dauerbetriebsstrom 44A und ein 50A SLS wird verbaut (Fall 2).

Wird nun eine 22 kW Wallbox angestrebt, der ein 32A Leitungsschutzschalter vorausgeht, so würde der Dauerbetriebsstrom von 32A aus Fall 1 bereits vollständig ausgenutzt werden und es bliebe keine Reserve mehr für den übrigen Haushalt. Eine Kombination einer 22 kW und einer 11 kW Wallbox würde sogar die Grenze aus Fall 2 mit einer Zählerplatz-Verdrahtung mit 16mm² Kabelquerschnitt überschreiten. Anhand dieser Betrachtung wird schnell ersichtlich, weshalb diverse Förderprogramme meist ausschließlich 11 kW Wallboxen fördern.

Sofern eine Wallbox mit 22 kW oder mehrere Wallboxen angestrebt werden, steht der Elektriker des Vertrauens beratend zur Seite. Neben der Option einen separaten Zähler für die Wallbox(en) anzuschaffen, kann in Absprache mit dem zuständigen Verteilnetzbetreiber (VNB) eine Übereinkunft unter Verwendung des Lastmanagements der openWB getroffen werden. Dieses Lastmanagemnt stellt sicher, dass die Stromstärken auf allen drei Phasen am Hausanschluss die Grenzwerte nicht übersteigen. So können beispielsweise zwei Wallboxen mit reduzierter Leistung die Ladung zweier E-Autos sicherstellen ohne den Hausanschluss zu überlasten und obwohl gerade das Mittagessen gekocht wird. Für die Hausanschlussüberwachung muss ein EVU-Kit verbaut sein (siehe obige Abbildung).

Hinweis zu Anmeldung und Genehmigung der Wallbox

Ladeeinrichtungen müssen prinzipiell vor deren Inbetriebnahme beim Verteilnetzbetreiber angemeldet werden. Sofern die Summen-Bemessungsleistung einer elektrischen Anlage 12 Kilovoltampere überschreitet, muss der VNB die Inbetriebnahme der Ladeeinrichtung zudem genehmigen. 22kW-Wallboxen sind folglich genehmigungspflichtig. Quelle

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